Kreatives aus dem Leben mit Covid 19

Im Dezember 2019 ereilte uns die Nachricht, dass in China ein Virus ausgebrochen ist, mit dem Namen „Corona bzw. CoVid – 19“ Aber China ist weit weg und somit die Gefahr für andere Teile der Erde nicht greifbar. Das sollte sich jedoch bald ändern. Anfang Januar 2020 kamen die ersten Zahlen von infizierten Menschen in Deutschland.

Seit März ist das Bundesland Schleswig – Holstein betroffen. Nun rückte für uns auch in Reinbek, das Thema immer näher. Im Krankenhaus Reinbek St. Adolf – Stift wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Krankenhaus Leitung, hat sehr schnell den Kontakt zu den Schwestern gesucht, um alle über diese Situation aufzuklären und Maßnahmen zu benennen.

Da Schulen und Kindergärten ziemlich schnell geschlossen wurden, wurde ich beauftragt eine Kindernotbetreuung zu organisieren. Wir waren in der Regel 6 Erwachsene Betreuuer aus dem Krankenhaus und haben in Kleingruppen Kinder von Mitarbeitern betreuut, immer unter hohen Hygiene - Auflagen.
Durch diese Maßnahme wurde den Eltern, darunter Ärzte und Pflegepersonal, ermöglicht, ihrer Arbeit weiter nachzugehen. Nach zwei Wochen war damit Schluss, die bei der Kinderbetreuung helfenden Pflegekräfte wurden nach und nach im Krankenhaus benötigt, denn auch hier gab es die ersten Patienten, die an dieser Lungenkrankheit zu leiden hatten.

So langsam wurden auch die wichtigsten Dinge knapp. Es mangelte allmählich an Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung. Trotz intensiver Beschaffungsbemühungen wurden die Reserven aufgebraucht. 

Unser Geschäftsführer kam auf die Idee, im Krankenhaus Mund – Nasen – Schutz – Masken nähen zu lassen. Die Organsation dieser Idee wurde mir anvertraut. Der Stoff war schnell gekauft, ebenso alle anderen Sachen zum Nähen. Inzwischen ist auch Material zum Nähen knapp. In den Geschäften, die noch geöffnet haben, gibt es teilweise nicht mal mehr Gummiband.
Unterstützt wurden wir von den Mitschwestern. Sr. M. Myrta, freiwillige Mitarbeiter und die Schneiderin aus dem Altenheim. Leider kommt die Maskenproduktion immer wieder ins Stocken wegen Materialknappheit. Inzwischen haben wir jedoch über 500 Masken genäht, diese tragen Mitarbeiter im Krankenhaus, die nicht am Patientenbett arbeiten. Das Altenheim hat auch davon profitiert, neben einer Spende, gab es auch Masken aus dem Krankenhaus.

Schw. M. Luise Wahrhausen (Reinbek)

 

Auch im Provinzhaus waren fleißige Schwestern am Werk, um ihren Beitrag im Kampf gegen Corona zu leisten. Angeregt durch einen Aufruf der Caritasdirektorin des Erzbistums Berlin wurden die weißen Stoffballen aus dem Lager geholt. Sie stammen auch Zeiten, wo die Klosternähstuben noch die Bettwäsche für die Patienten im Krankenhaus genäht hat. Unter der fachkundigen Leitung von Schw. M. Dolores  Dunkel entstanden in knapp 10 Tagen 350 Masken für Mund-Nasen-Schutz (MNS). Man arbeitete streng arbeitsteilig in einem Team von vier Schwestern und in einem Tempo wie bei der Akkordarbeit: zuschneiden und legen, Falten abmessen und falten, bügeln nähen und wieder bügeln, den Blumendraht einziehen, (damit der MNS über der Nase hält) und die Bänder bzw. Gummischlaufen annähen.

In einer zweiten Werkstatt arbeitete Schw. M. Reinhilde mehrere Tage. Sie fertigte ca. 60 MNS und machte dabei nacheinander von „Z“ wie Zuschneiden bis „A“ wie Abliefern jeden Handgriff selbst.  

Verwendet werden unsere MNS jetzt von den Pflegemitarbeitern in unserem Haus, von der Krankenschwestern  in der ambulanten und stationären Betreuung von  Wohnungslosen, (dort ist z. Z. auch Schw. M. Bernadetta Broda ehrenamtlich tätig), aber auch von den Schwestern im Konvent bei notwendigen Einkäufen und Arzbesuchen. Eine kleine Reserve für eventuellen zukünftigen Bedarf hat  Oberin Sr. M. Magdalena in ihren Schrank gelegt.  

Wir hoffen natürlich alle, dass diese Reserve nie benötigt wird. Beten wir deshalb füreinander und für die Menschen in allen Ländern, dass diese Krise bald ein Ende findet.

Schw. M. Dominika Kinder
Provinzoberin Berlin